Schweigende Steine
Welche Farbe hat der Himmel,
Der Atem, der Leben bringt?
Ich warte hier wachsam denn,
Ich weiß, du kommst bestimmt.
Warum weint der kleine Engel?
Die kalte Luft, zitternde Beine.
Mir gehört nicht mein Körper,
Sagen die senkrechten Grabsteine.
Hörst du die Bretter knacken?
Ich knie auf der schmalen Brücke.
Woher? der Nebel am Berg.
Wohin? der Klang der Schritte.
Sage nur, wo ist das Fenster,
Durch das, das Licht hineinkommt?
Das Herbstfeuer in den Blättern,
Das Leerzeichen, das Wörter formt.
Erinnerst du dich an das Bild?
Draußen Frühling, dann Winter.
Ja, es hängt immer noch da,
Der Sturm und das Gewitter.
Soll ich dir etwas verraten?
Das Boot fährt auf Gischt.
Der Schatten einer Haselnuss,
Kleine Wege im Gesicht.
Was bringt mir das Wissen?
Die Berge waren immer da.
Ich habe nur den Anker geschmiedet,
Mit dir, beieinander, sehr nah.
Habe ich wieder weggeschaut?
Zärtlich ist dein Schatten und fein.
Das vergessen ist mein Leben,
Du lässt mich aber nie allein.
Gibst du mir noch die Hand?
Ohne Zeit kann ich nicht tanzen.
So unglaublich laut die Zugvögel!
Ohne Ort nichts einpflanzen.
Wartest du bitte so lange,
Bis meine Fußabdrücke verblassen?
Bis die schweigenden Steine endlich,
Mich für immer vergessen?

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© xaratustrah, the angling philosopher – 2021-10-22